Jahresbericht 2018

Fit in die Zukunft – Vorwort
zum Jahresbericht 2018

«Fit in die Zukunft» abgebildet in einem Abdruck eines Schuhs mit markantem Profil: Dieses Motto – verpackt in das Symbol einer Sohle – hat uns durch das Jubiläumsjahr 110 Jahre Spital Muri begleitet.

Fussstapfen werden erst sichtbar, wenn sie gelegt worden sind bzw. wenn ein Weg gegangen worden ist. Das heisst, sie sind Zeugen der Vergangenheit und je nach der Beschaffenheit des Grundes, in welchen sie gesetzt sind, überdauern sie eine längere oder kürzere Zeit. Unsere Vorfahren haben keine Spuren in Sand gesetzt, sondern haben in weiser Voraussicht das Fundament für unser Spital Muri gebaut, auf dem sowohl ein Teil der heutigen Infrastruktur als auch die damals verfolgte Philosophie nach wie vor fussen: Das Spital Muri deckt einen wesentlichen Teil der medizinischen Grundversorgung im Freiamt und in den angrenzenden Regionen ab. Der Fortschritt in den medizinischen Behandlungen, die Entwicklung in der Pflege und die technischen Erneuerungen in der Medizin finden Eingang in unser Haus, die patientennahe und -freundliche Betreuung gepaart mit einer familiären Betriebsatmosphäre schaffen Vertrauen in unsere Dienstleistungen.

Zum Abschluss der mehrjährigen Spitalerweiterung konnten Sie sich im September selber an den Tagen der offenen Tür ein Bild davon machen, mit welchen Techniken, Methoden und Grundsätzen wir unsere Patientinnen und Patienten behandeln und betreuen. Mit dem zweiten Magnetresonanztomografen können wir die rege Nachfrage abdecken und Wartezeiten verkürzen, wir haben einen Handchirurgen für uns gewinnen können, wir haben einen Operationssaal speziell für ambulante Eingriffe installiert, wir haben das Interdisziplinäre Zentrum in Betrieb genommen, wir haben die Betreuung der Spitalhygiene professionalisiert, wir haben uns mit dem Prädikat «UND» als familienfreundlicher Arbeitgeber zertifizieren lassen und wir haben die Weichen für eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Baden gestellt.

Neu steht ein Operationssaal speziell für ambulante Eingriffe zur Verfügung.

Diese explizit genannten Meilensteine und viele weitere lassen uns in dem Sinn zuversichtlich in die kommenden Jahre blicken, als wir für die Zukunft gerüstet oder eben fit sind. Beim Nachschlagen des Wortes «fit» wird dieses Adjektiv als in guter körperlicher Verfassung, sportlich durch- oder wohltrainiert, in guter Form, leistungsfähig, tüchtig, qualifiziert und befähigt umschrieben. Primär verbindet man das Wort mit dem körperlichen und geistigen Wohlbefinden eines Individuums. Der Terminus wird aber auch als Qualifikationsmerkmal einer Unternehmung verwendet. Diese Adaption kann kaum besser für ein Spital als Unternehmen passen, stehen doch in diesem die Gesundheit der Menschen und deren Wohlergehen im Zentrum.

Das Spital Muri ist gut positioniert und steht auf einer gesunden Basis, muss sich aber auch den vielfältigen, veränderten und herausfordernden Rahmenbedingungen stellen, welche die Politik sowie die Gesellschaft verlangen. Ein erster Vorbote der Tatsache, dass in der Spitallandschaft ein herber Wind bläst und der Kostendruck zunimmt, ist das erstmals zwar budgetierte, nun aber auch ausgewiesene Defizit. Der Stiftungsrat und die Spitalleitung sind sich der Komplexität des Spitalumfeldes, der finanziellen Lage und der ihnen auferlegten, grossen Verantwortung bewusst. Sie haben daher den Prozess der Strategieanpassung und Positionierung gestartet.

Zenon von Elea erkannte, dass die Zeit der Vergangenheit und der Zukunft unendlich sei, die Zeit der Gegenwert indessen begrenzt. In diesem Sinne soll jetzt das Momentum genutzt werden, um Danke zu sagen. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, vertrauen uns Ihr höchstes Gut, Ihre Gesundheit, an. Dafür und für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit sind wir Ihnen zutiefst dankbar. Die Gönnervereinigung Pro Spital Muri hat ihren Zweck einmal mehr in verdankenswerter Weise unter Beweis gestellt: Das von ihr mitfinanzierte Familienzimmer bietet Eltern und Kind Raum um sich an die neu zu findenden Rollen zu gewöhnen, und symbolisiert insbesondere die ideelle und finanzielle Unterstützung des Spitals Muri. Hausärztinnen und zuweisende Ärzte setzen auf unsere Kompetenz. Wir engagieren uns stets aufs Neue, diesen berechtigten Erwartungen zu entsprechen. Alle Mitarbeitenden des Spitals Muri unter der Führung der Spitalleitung und im Speziellen des CEO, Dr. med. Daniel Strub, setzen sich tagtäglich für unser Haus ein: die Ärzte und die Pflegenden stellen das Wohl unserer Patientinnen und Patienten stets in den Mittelpunkt und viele Arbeitskräfte schaffen im Hintergrund die Voraussetzungen für die vielschichtigen medizinischen Behandlungen.

Auch der Stiftungsrat stand im Jahr 2018 auf der Schwelle zwischen Vergangenheit und Zukunft. Langjährige, höchst kompetente und weise agierende Stiftungsräte haben das Gremium verlassen: Peter Huwyler hat als Vizepräsident und Kenner der Finanzen die Geschicke des Spitals genauso geprägt wie Theres Lepori, welche als Grossrätin gesundheitspolitische Themen betreute, und Willy Villiger, welcher den Süden des Freiamtes repräsentierte. In deren Fussstapfen traten Prof. Dr. Iren Bischofberger, Pflege- und Gesundheitswissenschafterin, lic. iur. Harry Lütolf, Einwohnerrat Wohlen und Grossrat Kanton Aargau, und Dipl. Ing. ETH Kerstin Moeller, vormals Direktorin Spital Schwyz und ehemalige Gemeinderätin Mettmenstetten. Der neu zusammengesetzte Stiftungsrat hat sich bereits zu einem gut funktionierenden, konstruktiv debattierenden und mit diversen Kompetenzen besetzten strategischen Organ des «Spital Muri» konstituiert. Den abtretenden, den für Konstanz sorgenden und den neuen Stiftungsräten danke ich sehr herzlich für ihren tollen und unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Spitals.

Dem Spital Muri ist zu wünschen, dass es in jeder Situation das richtige Schuhwerk findet, um sowohl auf leisen Filzsohlen schweben zu können wie auch mit feinen Ledersohlen auf dem Parkett tanzen zu können, auf rutschfesten Gummisohlen durch Schlamm robben zu können, mit Spikes auf Glatteis nicht auszurutschen und um mit Steigeisen durch steile Wände klettern zu können. Gespannt warten wir damit auf die künftig abzubildenden Fussstapfen!

Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich die von Pythagoras von Samos geprägte Devise: «Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da, leb also heute!»

Bei der Patientenaufnahme steht neu ein heller und moderner Wartebereich zur Verfügung.