Jahresbericht 2019

«Wir haben die Ziele für unsere Zukunft gesteckt»

Strategie gibt Sicherheit. Ein gemeinsames Bild über die Vision des Spitals Muri und seine Strategie für die Jahre 2020 bis 2023 unterstützt die Mitarbeitenden darin, zu verstehen, wohin die Reise geht, sowie darin, mit ihrer wertvollen alltäglichen Arbeit einen Beitrag zu den Unternehmenszielen leisten zu können. Das vergangene Geschäftsjahr stand deshalb ganz im Zeichen der Strategiearbeit – von der Entwicklung bis zur Kommunikation.

Es war uns ein wichtiges Anliegen, eine zu unserem Haus passende Strategie zu erarbeiten und unseren Mitarbeitenden unsere Vision zu vermitteln. Die Entwicklung und Umsetzung der Strategie ist eine Herausforderung, bei der es sich lohnt, Unterstützung durch kompetente Partner in Anspruch zu nehmen. Gerade im Gesundheitswesen, insbesondere in der Spitalbranche, ist das Umfeld unbeständig, denn die Bedingungen und vor allem der Wettbewerb können sich fast jederzeit ändern. Eine erfolgreiche Strategie muss deshalb die volatilen Faktoren berücksichtigen und ein agiles Strategiemanagement zulassen. Damit dies gelingt, entschied sich das Spital Muri für eine professionelle Zusammenarbeit mit Experten. Ein spezialisiertes Beratungsunternehmen nahm sich der Aufgabe an und konnte sein Mandat im Herbst 2019 erfolgreich abschliessen.

Vision
Spital Muri
Strategielandkarte
Spital Muri

Fast unbemerkt fiel der Startschuss für das Projekt der Vision und der Strategie 2020 – 2023 im vorangehenden Jahr 2018. Analysen, Befragungen bei Mitarbeitenden in verschiedenen Schlüsselpositionen und eine enge Kooperation zwischen Stiftungsrat und Spitalleitung ebneten den Weg dafür, ein gemeinsames Bild zu schaffen und die Entscheidungen umfassend darzustellen. Mit der Entwicklung war es nicht getan, denn eine weitere Knacknuss ist das Begreifbarmachen einer Strategie. Wir entschieden uns für ein Train-the-Trainer-Konzept, mit dem wir unsere Führungspersonen in ganztägigen Workshops dafür schulten, ihren Teams die Strategie ganz konkret näherzubringen. Die Strategie sollte keine abstrakte Idee, sondern (er-)lebbar und auf den jeweiligen Arbeitsbereich der Mitarbeitenden anwendbar sein. Eine Vision ist ein Fernziel und die Strategie die Leitlinie dorthin – wie eine Aufstiegsroute zum Gipfel.

Neben dem dialogfördernden Train-the-Trainer-Prinzip entschieden sich der Stiftungsrat und die Spitalleitung für weitere neue Wege in der Kommunikation. Für die Visualisierung bediente man sich nicht nur einer Strategielandkarte, sondern stellte die kausal miteinander verbundenen Hypothesen mit einem Schaubild dar, das einem Wimmelbild ähnelt. Der Illustrator Micha Rindisbacher kreierte in enger Zusammenarbeit mit dem Spital Muri ein für jedermann verständliches Abbild der Strategie, das auch den Führungspersonen dabei behilflich war, ihren Mitarbeitenden die Tragweite zu veranschaulichen.

Schaubild Strategie
2020 – 2023
Illustrator: Micha Rindisbacher, Luzern

Richtig sichtbar für die Mitarbeitenden des Spitals Muri wurde die frische Vision und Strategie im Sommer 2019. Das Schaubild zur Strategie 2020 – 2023 wurde in Sitzungszimmern und Büros aufgehängt, wo es für alle tagtäglich sichtbar ist. Zudem machten die Führungspersonen alle Mitarbeitenden in zahlreichen Veranstaltungen mit der Vision und der Strategie vertraut. Strategiemanagement und Kommunikation sind jedoch fortlaufende Aufgaben, die nicht mit einem Geschäftsjahr abgeschlossen werden können, sondern auf der Tagesordnung bleiben.

Vision und Strategie bleiben bei Weitem nicht die einzigen wichtigen Themen, denen wir uns in der Spitalleitung angenommen haben. So hat etwa das Leistungsangebot des Hauses erneut einen Zuwachs verzeichnet. Unter anderem startete am 1. April 2019 ein Projekt zum Aufbau einer Geriatrie, denn der Bedarf nach Abklärung und Behandlung von hochbetagten, oftmals multimorbiden Patientinnen und Patienten nimmt auch im Freiamt zu. Mit dem schrittweisen Aufbau des akutgeriatrischen Angebots trug das Spital Muri dieser Entwicklung Rechnung. Im Zuge des Angebotsaufbaus wurde Ende Mai ein Pilotprojekt auf der Station 2.2 mit medizinischen Patienten lanciert und das Angebot bis Jahresende weiterentwickelt.

Eine Strategie und neue Leistungsangebote allein genügen nicht, um die Existenz langfristig zu sichern. Abschreibungen für abgeschlossene Bauprojekte, kumuliert mit den Auswirkungen der Verschiebung von Eingriffen in den ambulanten Bereich und den nicht kostendeckenden ambulanten Tarifen, führten zu einem gewissen Spardruck. Zum Massnahmenpaket zählte beispielsweise die Optimierung der Bettenzahl bzw. der Erhöhung der Bettenauslastung. Um einen optimalen Anteil belegter Patientenbetten zu erzielen, haben wir Ende Jahr entschieden, dass wir im Folgejahr überschüssige Kapazitäten aufheben werden. Konkret ist der Abbau von 18 Betten beschlossen, wobei der damit verbundene Personalabbau ohne Entlassungen auskommt. Die Tarife zwingen uns leider dazu, Kosten zu senken und uns die Personalkosten genau anzusehen. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass das Spital Muri fit für die Zukunft ist.